Boris, Hugo
Die Polizisten Roman
Buch

Ist die Abschiebung des tadschikischen Flüchtlings rechtmäßig? Polizistin Virginie muss Stellung beziehen.


Rezension

Außerplanmäßig sind die drei Polizisten Virginie und Aristide mit ihrem Vorgesetzten Érik eingeteilt worden, einen tadschikischen Flüchtling zum Abschiebeflug nach Paris zu begleiten. Als Virginie erfährt, dass Asomidin Tohirov in der Heimat die sofortige Erschießung droht und seine Rückführung umstritten ist, sucht sie nach Wegen, ihm zu helfen. Die Fahrt mit den Kollegen und dem verängstigten und sprachlosen Passagier wird zum Katalysator für das Aufbrechen unterdrückter Fragen. Die tägliche Konfrontation mit Tod, Gewalt, Armut, ebenso mit Beleidigungen und Anfeindungen steht in ständigem Konflikt mit den persönlichen Lebensauffassungen. Der Fall Tohirov lässt die Polizisten ihre Rolle als ausführendes Organ von Dienstanweisungen anzweifeln und ebenso auch persönliche Entscheidungen hinterfragen. Letztlich geht es in dem Roman mit kammerspielhaften Zügen auch um die Grundlagen des Rechtsstaates und die Idee zivilen Ungehorsams.

Nah an der Realität, erschreckend aktuell, berührend und spannend zu lesen! Sehr zu empfehlen für alle gesellschaftlich interessierten Leserinnen und Leser.

Rezensent: Birgit Schönfeld


Personen: Boris, Hugo

Schlagwörter: Gewissen Abschiebung Ziviler Ungehorsam

Boris, Hugo:
Die Polizisten : Roman / Hugo Boris. Dt. von Amelie Thoma. - Berlin : Ullstein, 2018. - 188 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-550-05046-6 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/6423
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bor - Buch