Grüttner-Wilke, Alexa
Die Scherbe Blau Briefe an den Freund. Gedichte
Buch

Ein kleine Dresdner Verlag bemüht sich immer wieder um entdeckenswerte Lyrik. Manchmal der Anfang eines Erfolgs?


Rezension

Alexandra Grüttner-Wilkes Gedichte sind dialogisch und richten sich immer an einen Freund, ein Du. Manches kommt sehr romantisch an, anderes wirkt abgeschrieben. Schwergewichtige Zitate von Martin Buber und Romano Guardini rahmen die Suche nach Liebe und Erfüllung, der im Verlauf eines Jahres nachgegangen wird. Moderne Lyrik, "knapp, fragmentarisch, metaphotisch andeutende" - so werden die kleinen Texte im Vorwort beschrieben. Da mag ich nichts ergänzen. Die religiösen Bezüge bleiben tastend. Das Du kann auch Gott sein, oder Maria, auf die vielleicht auch das Blau des Titels hinweisen mag. Jedenfalls kenne ich Gedichte dieser Art aus farbenfrohen Büchern und Heften, die als Verteilschriften in Kirchgemeinden zu Geburtstagen oder anderen Anlässen verschenkt werden. Das absichtlich Fragmentarische kann auch fehlende Tiefe verbergen wollen. Wenn Grüttner-Wilke Hilde Domin zitiert, wird mir seltsam zumute. Ich fürchte um Domins Wahrheit und Sprachkraft. Das muss nicht sein.

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Grüttner-Wilke, Alexa

Schlagwörter: Lyrik Schmerz Sehnsucht

Grüttner-Wilke, Alexa:
Die Scherbe Blau : Briefe an den Freund. Gedichte / Alexa Grüttner-Wilke. - Dresden : Hille, 2016. - 195 S. ; 16 cm
ISBN 978-3-939025-73-3 kt. : EUR 8.80

Zugangsnummer: 2014/5951
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Grü - Buch