Die schönsten Fabeln
Buch

Ausgewählte Fabeln von der Antike bis in die Moderne.


Rezension

Das Buch erhält seinen Reiz durch die Illustrationen von Reinhard Michl. Bei jedem Umblättern freut man sich über die mit farbigen Stiften fein und genau strukturierten Aquarelle. Mal erscheinen die Tiere sehr realistisch, mal karikieren sie in Mimik und Körperhaltung ausgesprochen menschliche Züge und zeigen so, was die Menschen in Tiergestalt erfahren sollen über sich und gesellschaftliche Zustände. Der griechische Sklave Aesop (um 600 v. Chr.) beschließt seine Fabeln mit einer deutlich ausgesprochenen Belehrung, die in der hier vorliegenden Übertragung manchmal sprachlich etwas sperrig geraten ist. Der Franzose La Fontaine (17. Jh.) verzichtet in seinen gereimten Fabeln auf deutlich ausgesprochene Moral. Claudius, Grillparzer, Heine und Busch nehmen die gereimte Form auf. Der Amerikaner James Thurber verbirgt die Moral in einer kleinen ironischen Umkehrung, und Reiner Kunze verkündet in seinem Gedicht mit bitterem politischem Hintersinn gar das Ende der Fabel.

Ein schönes Bändchen, dem man viele Leser wünscht.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Michl, Reinhard Reiner, Matthias

Schlagwörter: Fabeln

Die schönsten Fabeln / Ausgewählt von Matthias Reiner. Ill. von Reinhard Michl. Mit Beiträgen von Äsop u.a. - Berlin : Insel, 2015. - 88 S. : überw. Ill. ; 22 cm. - (Insel-Bücherei Nr. 2013)
ISBN 978-3-458-20013-0 geb. : EUR 16.00

Zugangsnummer: 2014/1601
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch