Delius, Friedrich Christian
Die sieben Sprachen des Schweigens
Buch

F. Chr. Delius legt drei essayhafte Texte vor. Er deutet drei autobiografische Erfahrungen über Schweigen und Reden.


Rezension

Im ersten Text berichtet Delius über ein Treffen von Schriftstellern in Jerusalem. Delius mag, kann in Jerusalem nicht reden. Er trägt einen Text über die Opferung Isaaks durch Abraham vor. Aus der Sicht Isaaks beschreibt er Gewalterfahrungen durch seinen Vater. Der Gedanke wird mit Respekt und Achtung aufgenommen. Delius fühlt sich anerkannt auch durch das Geschenk einer bunten Krawatte. Der zweite Text spielt in Jena. Delius geht mit Kertész durch Jena - schweigend. Er überlegt, was er reden könnte, aber alles wäre banal. In Gedanken spielt er Variationen über das Schweigen durch und erzeugt eine schweigende Übereinstimmung mit Kertész. Er sinniert weiter über das Böse und die Aufgabe des Schriftstellers, fertige Begriffe in Frage zu stellen und neu zu finden. Am Abend notiert er sieben Sprachen des Schweigens, widerruft die Systematik, weil das Schweigen viel differenzierter ist. Im dritten Text geht es um das durch ein künstliches Koma erzwungene Schweigen.

Der Text ist anspruchsvoll: Für Literaturgruppen und Literaturgottesdienstteams oder als Geschenk für Menschen, die bes. bedacht werden müssen.

Rezensent: Martin Schulz


Personen: Delius, Friedrich Christian

Schlagwörter: Leben Reden Schweigen

Delius, Friedrich Christian:
Die sieben Sprachen des Schweigens / Friedrich Christian Delius. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2021. - 186 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7371-0113-4 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2015/0945
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Signatur: Ba Del - Buch