Combres, Elisabeth
Die stummen Schreie
Buch

Der Völkermord an den Tutsi und der Versuch ihrer Aufarbeitung aus der Sicht einer jugendlichen Überlebenden.


Rezension

Emma erlebt und überlebt die Vergewaltigung und Ermordung ihrer Mutter. Als Vierjährige flieht sie und entkommt bis sie Schutz bei einer alten Hutufrau findet, die sie aufnimmt und versteckt und mit Weisheit und Weitsicht groß zieht. Jahre später - die Albträume verfolgen sie - beginnt der Prozess der Aufarbeitung. Sie arbeitet als Botin auf einem Markt und sieht Lastkraftwagen voller Hutu in den rosa Uniformen der Gefangenen. Traditionelle dörfliche Gacaca-Gerichte sollen zur Klärung der Verbrechen beitragen. Emma fällt zunächst in eine bewußtlose Starre bis sie, unterstützt durch einen Freund, den Mut findet, ihre eigene Geschichte zu erinnern. Ein anspruchsvolles Buch, dessen literarische Qualität hinter seiner Absicht zurückbleibt und unter dem Willen, Ruandas Geschichte und Schicksal bekannt zu machen, leidet.

Trotzdem - gerade für interessierte Lesende - eine ausdrückliche Empfehlung. Für Lesekreise mit Jugendlichen.

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Combres, Elisabeth

Schlagwörter: Afrika Völkermord Vergebung

Combres, Elisabeth:
Die stummen Schreie / Elisabeth Combres. Dt. von Bernadette Ott. - 1. Aufl. - Köln : Boje, 2010. - 128 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-414-82119-5 geb. : EUR 9.95

Zugangsnummer: 0002/8131
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch