Hummel, Eleonora
Die Venus im Fenster Roman
Buch

Ein Roman über die Geschichte einer russlanddeutschen Aussiedlerfamilie.


Rezension

Ihre Schwester hat Alina zehn Jahre nicht gesehen. Mit ihr wartet der Leser in der Tristesse des Ostberliner Bahnhofs auf Irma und begleitet Alina in Erinnerungen an die von Umbrüchen geprägte Vergangenheit. Ist die Großmutter 1945 aus Donauschwaben nach Sibirien deportiert worden, um am Schwarzen Meer zu stranden, so wandert die Familie Anfang der achtziger Jahre nach Dresden aus, in das ersehnte Land. Im DDR-Sozialismus angekommen, wünscht sich der Vater in die Bundesrepublik, doch die Oma will nie wieder umsiedeln und neu anfangen. So bringt erst die Wende die Freiheit, in der jeder eigene Wege geht. - Auch die 1970 geborene Autorin ist als Zwölfjährige aus Kasachstan in die DDR immigriert. Immer leise, mal melancholisch, mal humorvoll lässt sie die Figur Alina von ihrer Familie und eigenen Befindlichkeiten erzählen. Wer Hummels empfehlenswerten Debütroman "Die Fische von Berlin" (Ev. B. 05/546) kennt, begegnet hier der erwachsen gewordenen Alina wieder.

Etwas anspruchsvollere LeserInnen gewinnen mit diesem angenehm lesbaren, zuweilen zart klingenden, nie dramatisierenden Roman Einblick in eine Aussiedler-Familiengeschichte.

Rezensent: Kathrin Vogel


Personen: Hummel, Eleonora

Schlagwörter: Familie Migration Fremde

Hummel, Eleonora:
Die Venus im Fenster : Roman / Eleonora Hummel. - 1. Aufl. - Göttingen : Steidl, 2009. - 217 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86521-878-0 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 0002/6017
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch