Stämpfli, Regula
Die Vermessung der Frau Von Botox, Hormonen und anderem Irrsinn
Buch

Scharfzüngige Auseinandersetzung mit fragwürdigen Wertvorstellungen im Blick auf die Frau.


Rezension

Mit Blick auf Kunst, Literatur, Geschichte, Wissenschaft nimmt Regula Stämpfli, streitbare Analytikerin, Dozentin der politischen Philosophie das Thema Frau ins Visier und notiert: Frauen werden heute nurmehr als Material betrachtet, vermessen, über Zahlen und Maße erfasst. Was zählt sind Jungsein, Schönheit; Alter als Erfahrung gilt nichts mehr. "Frauen werden gesehen, nicht gehört". Ökonomischer und politischer Erfolg sind an Attraktivität gekoppelt. Frauen werden zu besseren Männern. Immer mehr Frauen unterwerfen sich dem Körperkult, versuchen, den Bildern zu entsprechen, die über Mode, Medien, Sexismus, Pornos fixiert sind. Normen werden mit Schönheitsoperationen, Hungern u.a. erfüllt; schon im Reagenzglas und vom Babyalter an. Die Welt ist steril, "entsinnlicht" worden. Die Frage heißt: Wie können Frauen und Männer wieder lernen, ihr Begehren und ihre eigene Schönheit zu finden?

Man muss sich einlassen wollen auf das Buch! Es ist sperrig, sarkastisch, provokant in Sicht und Sprache! Das Frauenthema so diskutiert, zwingt zum Nachdenken. Für große Büchereien.

Rezensent: Heide Germann


Personen: Stämpfli, Regula

Schlagwörter: Gesellschaft Frauen Schönheitswahn

Stämpfli, Regula:
Die Vermessung der Frau : Von Botox, Hormonen und anderem Irrsinn / Regula Stämpfli. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2013. - 191 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-579-06639-4 geb. : EUR 17.99

Zugangsnummer: 0003/1920
Gesellschaftliche Gruppen - Buch