McCall Smith, Alexander
Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld
Buch

Satire über den deutschen Universitätsbetrieb aus englischer Sicht.


Rezension

Professor Dr. Moritz-Maria von Igelfeld ist Verfasser des Standardwerks über "Unregelmäßige portugiesische Verben", von dessen Unübertrefflichkeit die internationale Philologenwelt allerdings nur oberflächlich so fasziniert scheint wie er selbst. Der englische Autor begibt sich für seinen satirischen Roman in das Milieu deutscher Wissenschaftler, an denen er kaum ein gutes Haar lässt. Vor Klischees wie Pedanterie, Selbstüberschätzung und Humorlosigkeit, die deutschen Wissenschaftlern oft nachgesagt werden, scheut sich McCall Smith dabei nicht. Für den angelsächsischen Leser mag dies originell und urkomisch sein, auf den deutschen Leser wirken die Charakterisierungen der Professoren manchmal doch zu platt. Nur die Episode, in der von Igelfeld auf die englischen Professoren aus Cambridge trifft, ragt heraus, weil die Eigenarten beider Seiten aufs Korn genommen werden; außerdem die Szene, in der von Igelfeld in der Vatikanischen Bibliothek den Papst selber zur Ruhe gemahnt. Der Titel und das eher unspektakuläre Cover des Buchs sind kaum dazu angetan, dass man es in die Hand nimmt. Dennoch ist "Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld" intelligente und zugleich witzige Literatur für Liebhaber des britischen Humors und Kenner des universitären Lebens.

Für EöBs in der Regel zu speziell.

Rezensent: Ileana Beckmann

Personen: McCall Smith, Alexander

McCall Smith, Alexander:
Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld / Alexander McCall Smith. Dt. von Thomas Stegers. - 1. Aufl. - München : Blessing, 2007. - 447 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-89667-268-1 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/2078
Buch