Geschichte der Münchner Jüdin Marta Feuchtwanger, die durch Flucht und Exil zur Weltbürgerin wurde (1891 - 1987).
Rezension
Vier Teile ("Anfänge", "Übergänge", "Fluchten", "Ankünfte") umfassen das Leben einer außergewöhnlichen Frau. In München begegnet die junge Schöne dem eher unansehnlichen Theaterschriftsteller Lion Feichtwanger. Sie heiraten, verbringen Wanderjahre im Süden. Dem Umzug nach Berlin folgen 1933 Konfiszierung von Haus und Vermögen, Ausbürgerung, Exil in Südfrankreich, 1940 Flucht in die USA. Lebenslang organisiert Marta den Alltag des international anerkannten Romanciers, sorgt für seine Gesundheit, für ein offenes Haus, ist seine beste Kritikerin, bleibt stets an seiner Seite trotz der unzähligen sexuellen Eskapaden, die er akribisch notiert und bewertet. Sie überlebt Lion um 30 Jahre und wird in Los Angeles zu einer mythischen Figur. - Die detailreiche Geschichte blickt auch ständig auf Lion, zeigt Südfrankreich als geistiges Zentrum der Emigration, gibt ein umfassendes Zeitbild und stützt sich u.a. auf bisher unerschlossenes Material. Mit Abb.
Für literarisch und zeitgeschichtlich Interessierte. Leicht zu lesen.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Flügge, Manfred
Flügge, Manfred:
Die vier Leben der Marta Feuchtwanger : Biographie / Manfred Flügge. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2008. - 422 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-351-02664-6 geb. : EUR 24.95
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch