Familiengeschichte der Helen Cerny und deren gegenwärtiges Leben, das sich überwiegend im Gemüsegarten abspielt.
Rezension
Wer schon mal ein Buch von Nadja Bucher gelesen hat, weiß, dass diese keine Angst vor deftigen Aussagen hat. Zuerst befremdlich zu lesen, scheint es, als würde sich Helen Cerny nur um ihre Verdauung, sprich nur um ihre Scheiße kümmern. Sie liebt es in ihrem Garten zu arbeiten, ihre Komposttoilette zu pflegen und liebt es auch allein zu sein. Seit dem frühen Tod ihres Mannes hat sie sich zurückgezogen und ihre treue Freundin Toni, an ihrer Seite seit Kindertagen und Nachbarin, bildet für sie die Brücke zur Welt. Toni betreut eine Altengruppe, bietet Shiatsu-Stunden an und sorgt sich um Helen, die ein unverständliches Interesse an einer neu zugezogenen Frau entwickelt. Was macht diese Frau? Ist sie eine Aktivistin? Politisch radikal? Gespannt folgt man als Leserin dem Alltag dieser Frauen. Besonders fesselnd ist die parallel dazu erzählte Familiengeschichte von Helen, die 1915 beginnt.
Ein Frauenbuch, eindeutig. Wer an Gartenarbeit und Esoterik interessiert ist, wird besondere Freude an dem Roman haben.Rezensent: Tosca Mieglitz
Personen: Bucher, Nadja
Bucher, Nadja:
Die wilde Gärtnerin : Roman / Nadja Bucher. - Wien : Milena, 2013. - 349 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-85286-237-8 kt. : EUR 18.90
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