Stephan Mendel-Enk erzählt von einer Familie und ihrem Leben in jüdischer Tradition.
Rezension
Jüdisches Leben ist hochinteressant, doch für viele Menschen im Alltag wenig zugänglich. Daher ist es gut, dass es Vorhaben wie dieses gibt: Stephan Mendel-Enk beschreibt die Vorgänge in einer jüdischen Familie und berührt dabei viele existentielle Themen. Es geht um Liebe, Tod, Glauben, Auseinandersetzung mit Traditionen, und vor allem um familiäres Zusammenleben im Alltag. Allerdings erhält die Leserin / der Leser nur episodenhafte Einblicke in die dargestellte Lebenswelt, woraus sich auch gleich der größte Nachteil der Erzählung ableiten lässt: So spannend das Dargestellte stellenweise auch ist, so wenig kontinuierlich kann man mitfiebern. Denn ein Gesamtbild kann sich bei aller Ausschnitthaftigkeit nur schwer entwickeln. Ein zweiter Kritikpunkt: Es werden zwar jede Menge Elemente jüdischer Kultur erwähnt, aber zumeist überhaupt nicht erklärt. Ein Glossar hätte hier Abhilfe geschaffen.
Viel Potential wird hier verschenkt, und dennoch beschreibt der Roman das Leben einmal aus anderem Blickwinkel. Eingeschränkte Empfehlung.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Mendel-Enk, Stephan
Mendel-Enk, Stephan:
Drei Affen : Roman / Stephan Mendel-Enk. Dt. von Sigrid C. Engeler. - Berlin : Ullstein, 2011. - 190 S.; 20 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-550-08866-7 geb. : EUR 18.00
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