Kupfer, Bettina
Drei Steine für Betty
Buch

1940 - 2017: Jüdische Familiengeschichte um die seit 1940 vermisste Schwester der Oma, die die Enkelin heute sucht.


Rezension

Oma Minnie in Israel will zunächst nicht zur Bat Mitzwa ihrer 13-jährigen Enkelin Amit nach Frankfurt kommen, gibt ihr aber zum Verständnis ihr Tagebuch, das sie vom 10.9.1940 in Nürnberg bis zum 3.7.1949 im Kibbuz führte, mit. Die Geschichte verknüpft Gegenwart und Vergangenheit: Hier lebt Amit mit kleinem Bruder, Eltern, Kusine und Nachbarfreund, dessen syrischer Vater gerade seine flüchtenden Eltern sucht. In den Zeilen ihrer damals gleichaltrigen Oma liest sie von der Abholung der Großeltern 1940, der Rettung Minnies und des Bruders Kurt durch das arische Dienstmädchen Alma und Flüchtlingshelfer über Frankreich in die Schweiz. Kurt stirbt auf der Flucht. Doch Minnie sucht immer noch die damals einjährige Schwester Betty, die bei Alma blieb. Amit fühlt sich verantwortlich und sucht mit Freunden - erfolgreich - Betty, wobei ihr Bruder in Gefahr gerät. Der spannende Erzählstil konzentriert sich auf das persönliche Erwachsenwerden Amits und auch die Gefühlswelt ihres Umfelds.

Tagebuch als Roman-Transportmittel gut, sonst unglaubwürdig. Regt an zum Gespräch über jüdisches Leben einst und jetzt sowie über das Thema "Flucht". Besonders für Schulbüchereien. Mit Glossar.

Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt


Personen: Kupfer, Bettina

Schlagwörter: Judentum Freundschaft Flucht Holocaust

Kupfer, Bettina:
Drei Steine für Betty / Bettina Kupfer. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2018. - 192 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-946593-64-5 geb. : EUR 15.00

Zugangsnummer: 2014/6407
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Kup - Buch