Autobiografischer Roman mit Reflexionen über Familienbande, private und geschichtliche Konflikte.
Rezension
Als Kind zog der Autor (Jg.56) mit seiner Familie nach Dresden und verließ die Stadt 1985. Als Stadtschreiber kehrt er 2018 dorthin zurück, wo seine Mutter noch lebt, und findet Vertrautes und Bekanntes und dennoch oft auch Unvertrautes. In ausdrucksstarken Erinnerungsbildern, beim Schildern der Bindungen, aber auch der Zerwürfnisse und Probleme in der eigenen Familie - der Vater, Polizist, autoritär, der alles was den Sohn interessierte, als westlichen Schweinkram ablehnte, das schwierige Verhältnis zur Mutter und den Brüdern, der Bruch in der eigenen Biografie -, in Rückblicken und in Deutungen der Vergangenheit und der aktuellen Geschichte gelingt dem Autor ein Roman von großer Dichte, der zeigt, dass Gegenwart immer von "den Insignien der Erbschaft duchdrungen" ist. - Ein großartiges Buch!
Auch Literaturkreisen sehr zu empfehlen.Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Drawert, Kurt Döring, Ute
Drawert, Kurt:
Dresden. Die zweite Zeit : Roman / Kurt Drawert. Fotos vom Autor u. Ute Döring. - München : Beck, 2020. - 288 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-406-75477-7 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Dra - Buch