Sallis, James
Driver Roman
Buch

Ein Stuntman des Films ist als Fahrer der Fluchtautos in Raubüberfälle verwickelt und steht schließlich dem Syndikat der Mafia gegenüber.


Rezension

"Driver" ist der passende Name des genialen Fahrers, der in den Kriminalfilmen die Autos bei den halsbrecherischen Verfolgungsjagden fährt. Er ist auch der Fahrer aus Leidenschaft, der bei echten Raubüberfällen die Fluchtautos fährt, aber nie wissen will, worum es dabei geht. Er macht seinen Job, weiter nichts, wie im Film. Und so wirbeln in den kurzen 34 Kapiteln eines Romans von 159 Seiten Filmszenen und außerfilmische Realität nahezu ununterscheidbar durcheinander. - Rückblenden auf die Kindheit werden mit Filmsequenzen ebenso vermischt wie brutal geschilderte Morde in Motels, auf Parkplätzen und auf Hausterrassen. Die extrem lakonisch coole Sprache suggeriert das Milieu des Roman noir, die Aufbrechung zeitlicher Abfolgen an Formexperimente der klassischen Moderne, die betont a-moralische und nüchterne Darstellung zielt auf das Gebot, das Überleben ist das einzige, das zählt. Das ist ein Roman, der in grauenvollem Manierismus sprachliche Versatzstücke montiert und nur dann erträglich wird, wenn man das alles als Parodie begreifen will.

Bestenfalls geeignet für Literaturkreise, die sich mit Formen des Kriminalromans befassen wollen.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller

Personen: Sallis, James

Sallis, James:
Driver : Roman / James Sallis. Dt. von Jürgen Bürger. - München : Liebeskind, 2007. - 158 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-935890-46-5 geb. : EUR 16.90

Zugangsnummer: 0002/2540
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch