Jüdische Geschichte am Beispiel zweier Familien aus Erfurt: heute und im 14. Jahrhundert.
Rezension
Ausgangspunkt des einfühlsamen Jugendromans ist der Fund eines Goldschatzes aus dem 14. Jahrhundert in Erfurt, der einer jüdischen Familie zugeschrieben wird. Auf zwei Zeit- und Erzählebenen berichten davon zwei Mädchen als Ich-Erzählerinnen. Laura lebt heute in Erfurt, ihre Mutter hat sich als Historikerin intensiv mit dem Schatz beschäftigt. Da sie eine talentierte Zeichnerin ist, entwickelt Laura eine Graphic Novel über die Geschichte der ebenfalls 15-jährigen Rachel, die mit ihrem Vater das gesamte Vermögen vergräbt und sich mit ihm und ihrem Bruder vor den Judenpogromen auf den gefahrvollen Weg nach Polen macht. Auf diese Weise gelingt es der im Januar 2019 verstorbenen Autorin in ihrem letzten Roman großartig, jüdisches Leben im Mittelalter anschaulich darzustellen, aber sie erzählt auch von Judenhass und Verfolgung - durch die Jahrhunderte hinweg bis in unsere heutige Zeit - und von der ersten Liebe. Es gelingt ihr ein eindrucksvolles Plädoyer für gegenseitige Toleranz.
Ab 14 Jahren, lesbar sowohl als Buch über jüdisches Leben und Geschichte als auch als moderne Liebesgeschichte.Rezensent: Gabriele Güterbock-Rottkord
Personen: Pressler, Mirjam
Pressler, Mirjam:
Dunkles Gold : Roman / Mirjam Pressler. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2019. - 331 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-407-81238-4 geb. : EUR 17.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Pre - Buch