Giesbert, Franz-Oliver
Ein Diktator zum Dessert Roman
Buch

Ein furioser Abriss der Geschichte des 20. Jahrhunderts.


Rezension

Rose, die Hauptfigur dieses Buches, wächst dem Leser im Verlauf der Geschichte immer stärker ans Herz. Sie verfasst mit 105 Jahren ihre Memoiren und blickt zurück auf ein Jahrhundert der Mörder. Sie erlebt als Armenierin den Völkermord durch die Türken. Dabei verliert sie ihre gesamte Familie. Als Lustsklavin gelangt sie nach Marseille, wird Mülltonnenplünderin, findet bei einer Familie in der Provence ein Zuhause und ihre große Liebe. In Paris eröffnet sie ihr eigenes Restaurant und bekocht Himmler, Sartre, Beauvoir und viele mehr. Ihre moralischen Prinzipien sind oft fragwürdig, ihre Opferbereitschaft wenn es um geliebte Menschen geht, grenzenlos. Die nie enden wollenden Schicksalsschläge können ihrer Lebensfreude nichts anhaben. Ihre Worte: "Eine Rede ist wie das Kleid einer Frau. Sie muss lang genug sein um das Wesentliche abzudecken und kurz genug um interessant zu bleiben." Ein gutes Beispiel für dieses Buch, das mit seinem feinen Schreibstil überzeugt und noch lange nachklingt.

Alle Büchereien empfohlen.

Rezensent: Gabriele Rojek


Personen: Giesbert, Franz-Oliver

Schlagwörter: Gesellschaft Geschichte

Giesbert, Franz-Oliver:
Ein Diktator zum Dessert : Roman / Franz-Oliver Giesbert. Dt. von Katrin Segerer. - München : Carl´s Books, 2015. - 333 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-570-58538-2 kt. : EUR 14.99

Zugangsnummer: 2014/1279
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch