Der Autor (geb. 1934) überlebt das Grauen der Judenverfolgung, findet seine Mutter wieder und beginnt in Göttingen, dann in USA ein zweites Leben.
Rezension
Einer, der eigentlich keine Chance hatte, dem Tod zu entkommen, erzählt ohne Pathos und Anklage von seinem Leben: Der kurzen Kindheitsidylle in der Slowakei folgt die Flucht des Kindes und seiner Eltern, die über Kattowitz, das Ghetto Kielce nach Auschwitz führt, wo die Familie getrennt wird. Den Vater sieht Thomas nach einer Selektion nie wieder. Der Junge überlebt das Lager und den Todesmarsch nach Sachsenhausen und ist bei der Befreiung durch die polnische Armee knapp elf Jahre alt... Was ist Glück angesichts von Tod , Folter, Selektionen, Hunger, Durst, Kälte? Eine Antwort: Überlebenshilfe durch andere. Der Verfasser, Professor für Völkerrecht und Richter am internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen in Den Haag, sucht noch immer Antwort auf die Frage, was aus dem einen Menschen im Lager einen Mörder, aus dem anderen einen Helden machte.
Eine ergreifende Autobiografie für solche, die noch kein Buch über den Holocaust, und andere, die schon viele darüber gelesen haben. Mit Vorwort und historischen Anmerkungen. Für jede Bücherei empfohlen.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Buergenthal, Thomas
Buergenthal, Thomas:
Ein Glückskind : Wie ein kleiner Junge zwei Ghettos, Auschwitz und den Todesmarsch überlebte und ein neues Leben fand / Thomas Buergenthal. Dt. von Susamnne Röckel. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Fischer, 2007. - 271 S. ; Ill. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-10-009652-4 geb. : EUR 19.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch