Coetzee, J.M.
Ein Haus in Spanien Drei Geschichten
Buch

Geschichte über die Liebe zu einem Haus, den Verlust der Vergangenheit und die Schwierigkeiten des Schreibens.


Rezension

Von solchen unterschiedlichen Themen handeln die drei Erzählungen des südafrikanischen Autors und Nobelpreisträgers. Bedenken und Verlustängste eines alternden Schriftstellers stehen im Mittelpunkt, geradezu körperliche Schmerzempfindungen über die Degradierung einstmals wertvoller Dinge und würdiger Orte. Dabei geht es um "modernisierte Seelen", um eine Farm in Südafrika, heute ein gewinnorientierter Touristenort, und schließlich um Robinson, der uns als Symbol der Einsamkeit in allen literarischen Varianten entgegentritt. Coetzees einfache und doch kraftvolle Sprache, seine Gabe alltäglichen Dingen eine sehr persönliche Perspektive abzugewinnen, gehören zu den Elementen, die den Leser trotz der subjektiv-pessimistischen Grundhaltung immer wieder fesseln. Seine Geschichten vermögen aufzurütteln. Ist es nicht fast überall auf der Welt so, dass einst authentische Lebensweisen zur Beute touristischer Neugier geworden sind? In vielem müssen wir dem Autor Recht geben.

Coetzees Stil ist klar und sorgfältig überlegt. Dennoch geben seine Geschichten Rätsel auf und wenden sich an nachdenkliche und problemorientierte Leser.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Coetzee, J.M.

Schlagwörter: Sprache Einsamkeit Verlust Tourismus

Coetzee, J.M.:
Ein Haus in Spanien : Drei Geschichten / J.M. Coetzee. Dt. von Reinhild Böhnke. - Frankfurt : Fischer, 2017. - 59 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-10-397278-8 geb. : EUR 12.00

Zugangsnummer: 2014/4719
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Coe - Buch