Brink, H. M. van den
Ein Leben nach Maß Roman
Buch

Ein Roman, der anhand der Entwicklung des Eichwesens deutlich macht, das nichts so bleibt, wie es ist.


Rezension

Der Ich-Erzähler und sein Kollege Karl Dijk haben ihre berufliche Laufbahn 1961 zusammen angetreten in der niederländischen Behörde für das Eichwesen. Beide Kollegen sehen sich im Dienst einer langen Tradition. Reisten sie zu Beginn noch über Land, um Waagen in kleinen Geschäften zu überprüfen, wird ihre Tätigkeit mehr und mehr überflüssig durch die abgepackte Ware in den Selbstbedienungsläden. Diente das Eichgesetz bei seiner Einführung noch zur Förderung der Ehrlichkeit, ist jetzt ist die Erkenntnis maßgebend, dass die Pflicht zur Kontrolle das Wachstum der Unternehmen hemmt. Karl Dijk rebelliert gegen die Veränderungen, bis er vorzeitig entlassen wird. Der Ich-Erzähler hat für die Direktorin eine Laudatio zu seiner Verabschiedung geschrieben, aber Karl erscheint nicht zu der Feier. Der Autor springt hin und her zwischen den Zeiten, den Handlungssträngen, zwischen Fieberträumen und physikalischen und philosophischen Überlegungen. Es gibt eben keine unverrückbaren Regeln.

Für alle, die sich beim Lesen gerne anregen lassen zum Nachdenken ein sehr empfehlenswerter Roman.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Brink, H. M. van den

Schlagwörter: Wandel Werte Kapitalismuskritik Eichwesen

Brink, H. M. van den:
Ein Leben nach Maß : Roman / H. M. van den Brink. Dt. von Helga van Beuningen. - München : Hanser, 2018. - 204 S. ; 21 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-446-25809-9 geb. : EUR 19.00

Zugangsnummer: 2014/5695
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bri - Buch