Roman über die letzte Liebe des 74-jährigen Goethe.
Rezension
Der alte, verwitwete Goethe ist, wie jedes Jahr, zur Kur in Marienbad. Als er die Damen der Familie Levetzow wiedersieht, verliebt er sich hoffnungslos in die 19-jährige Ulrike. Das Zusammensein mit Ulrike beschwingt und verjüngt ihn. Dennoch leidet Goethe unter der Unmöglichkeit dieser späten Leidenschaft, gegen die er hilflos ist. Es schmerzt ihn, nicht mehr geliebt zu werden. Er flüchtet sich in die Dichtung und schreibt die Marienbader Elegie, die er Ulrike schickt. - Walser legt hier seinen ersten historischen Roman vor, in dem er ganz eintaucht in die Gefühle und auch in die Sprache des alten Dichters. Die Analyse der Gefühle eines berühmten alten Mannes (sic!), der sich aus Liebesblindheit zur lächerlichen Figur macht, und der intriganten Weimarer Gesellschaft ist überaus feinfühlig. Einzig der Schlusssatz scheint der Rezensentin misslungen, weil derb und stilistisch unpassend.
Der beste Walser seit langem! Ein wichtiger Beitrag zum Thema 'alte Männer und ihr Abschied von Leidenschaft und Liebe'. Empfohlen!Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Walser, Martin
Walser, Martin:
Ein liebender Mann : Roman / Martin Walser. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2008. - 284 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-07363-3 geb. : EUR 19.90
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