Hacker, Katharina
Eine Dorfgeschichte
Buch

Eine Frau erinnert sich an ihre Kindheit im Odenwalddorf, die von den Schatten der Nachkriegszeit überlagert ist.


Rezension

Zu Dorfkindern werden die Protagonistin und ihre zwei Brüder stets nur im Sommer: Dann siedelt die Familie von der Stadt zu den Großeltern ins ehemalige Dorfschulhaus um. In dieser Zeit wechseln Sequenzen ländlicher Idylle ab mit beklemmenden Erlebnissen, die das heranwachsende Mädchen nicht recht einordnen kann. Der unberechenbare Großvater macht ihr Angst, der große Bruder bevormundet sie, die Eltern bleiben seltsam blass. Nahe sind ihr der kleine Bruder, den sie oft beaufsichtigen muss sowie die Großmutter, die Trost spendet und aufrichtig geliebt wird. Trotzdem erscheint auch sie dem Mädchen oft fremd und unnahbar. - Die Autorin idealisiert das Landleben nicht, denn die Schilderungen kindlicher Ängste und Zweifel überlagern das Geschehen. Doch die Zwiesprache mit dem älteren Bruder kurz vor dessen frühem Tod versöhnt die Erzählerin mit den Geschehnissen im Dorf.

Ein sehr lesenswerter Roman, der allen Büchereien, auch bei kleinem Etat, empfohlen wird.

Rezensent: Margarete Barth-Specht


Personen: Hacker, Katharina

Schlagwörter: Familie Kindheit Erwachsenwerden

Hacker, Katharina:
Eine Dorfgeschichte / Katharina Hacker. - Frankfurt am Main : Fischer, 2011. - 125 S.; 22 cm
ISBN 978-3-10-030066-9 geb. : EUR 17.95

Zugangsnummer: 0002/9746
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