Gornick, Vivian
Eine Frau in New York
Buch

Leben und Leiden einer in die Jahre gekommenen Autorin in New York.


Rezension

Vivian Gornick versucht in New York nicht am Leben zu ersticken. Sie beobachtet Akte der Nächstenliebe und Akte der Aggression - irritierend oft sind Schwarze dabei die Schurken - und belauscht Gespräche auf der Straße und im Supermarkt. Sie klaut eine Vase und schämt sich jahrelang dafür und hält - wie auch bekannte Romanheldinnen vor ihr, wie sie anmerkt - die falschen Männer für die richtigen. Vor allem aber scheint sie mit Freund Leonard, den sie wöchentlich trifft, am Dasein zu leiden. Kurze Reflexionen werfen Schlaglichter auf ihr Leben, auf Themen wie Freundschaft, Sex, Großstadtwahnsinn, Literatur, Feminismus und Liebe. Einige dieser Reflexionen fangen Alltagssituationen treffend ein, andere sind lustige oder scharfzüngig-überspitze Beobachtungen, manche Passage ist anregend, viele eher nicht.

Für Literaturkreise scheint mir die Ausbeute des Buches zu gering. Vielleicht verführt der eine oder andere Gedanke aus dem Buch (gebildete) Menschen über 60 zu eigener Rückschau oder vermittelt das Gefühl, eine Schwester im Geiste gefunden zu haben.

Rezensent: Wiebke Mandalka


Personen: Gornick, Vivian

Schlagwörter: Frau New York Lebensrückblick

Gornick, Vivian:
Eine Frau in New York / Vivian Gornick. Dt. von pociao. - München : Penguin, 2020. - 158 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-328-60088-6 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/9258
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Gor - Buch