Gleißner, Stephanie
Einen solchen Himmel im Kopf Roman
Buch

Die Erzählerin kehrt an den Ort ihrer Kindheit zurück, auf der Suche nach einer Antwort auf eine zerbrochene Freundschaft.


Rezension

Im Zentrum des Romans steht die Jugendfreundschaft von Annemut und Johanna. Sie sind unzertrennlich, Johanna ist die schöne, exzentrische Person, die sich nichts gefallen läßt. Beide Mädchen verbindet ihre Ablehnung gegen das dörfliche Leben im bayrischen "Hinterland", dessen Ideal es ist, dass alles so bleiben soll wie es immer war. Annemut weiß schon sehr früh, dass sie niemals in der Enge bleiben wird. Nach Jahren kehrt sie zurück in ihr Heimatdorf um herauszufinden, woran die Freundschaft zu Johanna zerbrochen ist. Zu ihrer großen Enttäuschung zeigt Johanna ihr die kalte Schulter, selbst das "Du" verweigert sie ihr. Die Autorin beschreibt eindrücklich die Gefühlswelten der beiden jungen Frauen, ihre Wut auf das Kleinkarierte in der Provinz und den Versuch anders zu sein als die Menschen im "Hinterland". Am Beispiel von Annemut wird allerdings deutlich, dass sie zurückgeworfen auf sich selbst bleibt, auch in der Stadt, im Ausland oder einer vertrackten Beziehung.

"Einen solchen Himmel im Kopf" erinnert an die Zeit, in der noch alles möglich scheint. Sehr lesenswert, aber eher größeren Büchereien empfohlen.

Rezensent: Sophie Jünemann


Personen: Gleißner, Stephanie

Schlagwörter: Freundschaft Selbstfindung Provinz Erwachsen werden

Gleißner, Stephanie:
Einen solchen Himmel im Kopf : Roman / Stephanie Gleißner. - Berlin : Aufbau, 2012. - 224 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03506-8 geb. : EUR 16.99

Zugangsnummer: 0003/0900
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch