Kritik an der gesellschaftlichen Stimmung in Deutschland, die von der Angst vor Veränderungen bestimmt wird.
Rezension
Der Architekt und Journalist der Süddeutschen Zeitung kritisiert die Unbeweglichkeit der deutschen Gesellschaft, die keinen kühnen Aufbruch in die Zukunft zulässt, sondern sich in Protest und Widerstand gegen Veränderungen aller Art erschöpft. Die Mitwirkung der Bürger wird zur universellen Bremse. Weiterhin konstatiert er, dass das reiche und im Vergleich zu anderen Ländern sichere Deutschland unsinnig viele Ängste entwickelt. Diese Thesen werden durch eine Fülle von Beispielen aus Architektur, Stadtplanung, Energietechnik und anderem belegt. Matzigs in Form eines locker gegliederten Essays gehaltenen Ausführungen enthalten manche Wahrheit, etwa wenn er von der Behinderung der Energiewende spricht. Ob erwähnte Projekte wie der Bahnhof "Stuttgart 21" und andere aber in die Zukunft weisen, mag bezweifelt werden. Und dies fehlt dem Buch - ein überzeugendes, zusammenhängendes Konzept, wie der geforderte Aufbruch denn aussehen soll.
Anregender Diskussionsbeitrag für größere Bibliotheken mit anspruchsvollen, an gesellschaftspolitischen Themen interessierten Lesern.Rezensent: Rolf Raschka
Personen: Matzig, Gerhard
Matzig, Gerhard:
Einfach nur dagegen : Wie wir unseren Kindern die Zukunft verbauen / Gerhard Matzig. - 1. Aufl. - München : Goldmann, 2011. - 221 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-442-31273-3 geb. : EUR 17.99
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