Kruse, Martin
Es kam immer anders Erinnerungen eines Bischofs
Buch

Martin Kruse beschreibt in seiner Autobiographie sein Leben im Spiegel von Religion und Politik, aber auch als persönliche Familiengeschichte.


Rezension

Martin Kruse verrät eingangs, dass er nie eine Autobiographie hatte schreiben wollen. Doch das Argument seiner Frau: "Das bist du deiner Familie schuldig!" überzeugt ihn schließlich im 80. Lebensjahr seine Erinnerungen aufzuschreiben. Zum Glück auch für uns Leser, muss man diesem Bericht über die Ev. Kirchengeschichte des 20. Jhs bezeugen. In Niedersachsen geboren, wuchs Kruse im kinderreichen Pfarrhaus in der Diaspora in Lingen auf und musste als 14-Jähriger noch zum "Volkssturm". Studienjahre der Theologie in vier Universitätsstädten gingen dem Vikariat in Österreich und Loccum (Niedersachsen) voraus. Als Konventualstudiendirektor im Kloster Loccum von 1964-70 erlebte er auch den 68er-Aufruhr unter Theologiestudenten. Nach Jahren als Landessuperintendent in Stade wurde er im Mai 1976 in Berlin zum Bischof für Berlin-Brandenburg gewählt. Die folgenden zwei Drittel des Buches sind der höchst spannenden Geschichte der Ev. Kirche in Ost- und West-Deutschland und Auslandsbeziehungen gewidmet. 17 Jahre war Kruse Bischof in Berlin, fünf Jahre vor seiner Pensionierung erlebte er den Mauerfall. Mit nicht nachlassender Spannung liest man den Lebensbericht dieses bescheidenen, so überzeugenden Christenmenschen, der als Vorbild gebende Persönlichkeit seiner Kirche in Erinnerung bleiben wird.

Breit empfohlen als wichtiges Zeitzeugnis evangelischer Kirchengeschichte.

Rezensent: Christine Razum


Personen: Kruse, Martin

Schlagwörter: Deutschland Kirche Politik

Kruse, Martin:
Es kam immer anders : Erinnerungen eines Bischofs / Martin Kruse. - Freiburg : Kreuz, 2009. - 378 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7831-3411-7 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/6902
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch