Williams, Precious
Farbenblind Eine wahre Geschichte
Buch

Geschichte einer Nigerianerin, die als schwarzes Pflegekind in einer weißen Familie der englischen Provinz aufwächst.


Rezension

Es ist die Autorin selbst, die 1971 als Kleinkind von ihrer Mutter ganz bewußt in eine weiße Pflegefamilie gegeben wird, damit sie mit dem richtigen englischen Akzent aufwächst, um als Schwarze in einer weißen Gesellschaft besser bestehen zu können. Doch die provinzielle Enge, die erdrückende Liebe der Pflegemutter und das widersprüchliche Verhalten der leiblichen Mutter, werden für Precious zum Problem. Hin und her gerissen zwischen verschiedenen Bezugspersonen, versucht sie es allen recht zu machen und ihre verzweifelte Suche nach Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung, läßt sie zum Ziel sexueller Übergriffe werden. Als sie mit achtzehn schwanger wird, beginnt sie sich aus ihrer Opferrolle zu befreien, sie geht wieder zur Schule, beginnt eine Ausbildung, erkämpft sich Autonomie über ihr Leben und Handeln. Der Kampf um die eigene Identität hat einen Preis, und so wächst auch ihre Tochter in einer Pflegefamilie auf und erst spät gelingt ihr der Versuch, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.

Ein bewegendes und auch interessantes Buch, dem es jedoch etwas an Stringenz fehlt.

Rezensent: Sabine Rohdenburg


Personen: Williams, Precious

Schlagwörter: Biografie Roman

Williams, Precious:
Farbenblind : Eine wahre Geschichte / Precious Williams. Dt. von Almuth Carstens. - Berlin : Bloomsbury, 2010. - 268 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8270-0658-5 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 0002/8434
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch