Nach 27 Jahren in China legt Behrens ein Fazit vor und beurteilt die künftige Rolle der kommenden Supermacht.
Rezension
Uwe Behrens, studierter Logistiker an der Franz List Hochschule für Verkehrswesen in Dresden, verbringt den größten Teil seines Berufslebens in China und berichtet dabei von seinen Erfahrungen. Den Gegensatz zwischen den gesellschaftlichen Anschauungen Chinas und des Westens benennt er nicht überraschend als kollektivistisch und individualistisch. Er streift die westlichen Vorbehalte wegen der Verletzungen der Menschenrechte in China, weist ihnen aber nicht allzu viel Bedeutung zu. Wichtiger ist die staatliche Effizienz, die den Menschen eine Rundumversorgung bietet, aber eben auch nicht allzu viel individuelle Freiheit. China wird für ihn zu einem globalen Heilsbringer, der altruistisch für alle sorgen wird und individuelle Exzesse verhindert. Das Großprojekt der neuen Seidenstraße ist für einen Verkehrslogistiker ein faszinierendes Beispiel. - Seine Rückkehr nach Deutschland macht ihm den gravierenden Unterschied deutlich.
Ein ideologisch befrachtetes Buch, das aber dennoch gelegentlich interessante Einblicke bietet. Die deutliche Parteinahme erzwingt beim Leser reflexhafte Ablehnung oder enthusiastische Zustimmung. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Thesen wird durch die Polarisierung wohl verhindert.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Behrens, Uwe
Behrens, Uwe:
Feindbild China : Was wir alles nicht über die Volksrepublik wissen / Uwe Behrens. - Berlin : Eulenspiegel, 2021. - 221 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-360-01896-0 kt. : EUR 15.00
Staat, Politik - Signatur: Sa Beh - Buch