Hardinghaus, Christian
Ferdinand Sauerbruch und die Charité Operationen gegen Hitler
Buch

Biographie des berühmten Chirurgen.


Rezension

Parallel zur Ausstrahlung der 2. Staffel der ARD-Fernsehserie "Charité" erschien das Buch des promovierten Historikers. Es ist aber unabhängig davon entstanden, zumal es mit Sauerbruch nur einen Protagonisten hat. Die dürftige Quellenlage macht es sehr schwer, die Leitfrage nach der Verstrickung des hochqualifizierten Arztes in den Nationalsozialismus zu beantworten. Der Autor hatte aber Zugang zum unveröffentlichten Tagebuch des zwangsverpflichteten französischen Arztes Adolphe Jung, der seinen Chef Sauerbruch zwar als deutsch-national einordnet, ihn aber grundsätzlich entlastet. Zur Lebensgeschichte Sauerbruchs hat Hardinghaus intensiv recherchiert und sich bemüht, ein differenziertes Bild zu zeichnen. Klar wird, dass er ein genialer und bis zu seiner Demenz Ende der 40er Jahre extrem leistungsfähiger Chirurg war, charakterlich aber wegen seiner Stimmungsschwankungen besonders gegenüber Untergebenen problematisch war. Mehr Fotos hätten dem ansprechend formulierten Text gut getan.

Für die Zielgruppe, die Interesse an gut lesbaren Biographien vor dem geschichtlichen Hintergrund des 20. Jahrhunderts hat.

Rezensent: Tobias Behnen


Personen: Hardinghaus, Christian

Schlagwörter: Nationalsozialismus Berlin Medizin Zweiter Weltkrieg

Hardinghaus, Christian:
Ferdinand Sauerbruch und die Charité : Operationen gegen Hitler / Christian Hardinghaus. - München : Europa Verl., 2019. - 247 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-95890-236-7 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/7079
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Har - Buch