Statt in einem schicken Ferienhaus landen Maja und Papa in einer Bretterbude. Ein Glücksfall.
Rezension
Die Überraschung ist perfekt. Majas Papa lädt seine neunjährige Tochter in ein todschickes Ferienhaus mitten im Grünen ein, Swimmingpool und Ponyreiten inklusive. Die Freude des Kindes hält sich anfangs in Grenzen. Da Papa wenig Erfahrung mit Majas Behinderung hat - sie sitzt im Rollstuhl - , ist mit Schwierigkeiten zu rechen. Die lassen nicht lange auf sich warten. Statt in dem anvisierten Feriendomizil landen die zwei in einer Bruchbude. Geduldig erträgt Ich-Erzählerin Maja die schlechte Laune des Vaters, bis ihr der Kragen platzt. Das bewirkt ein großes Umdenken auf beiden Seiten. Aus einer miesen wird eine ganz besondere Vater-Tochter-Beziehung. Es braucht schon einen Profi wie Gudrun Mebs, um so ein tiefgründiges Kinderbuch hervorzubringen. Sie trifft mit ihrem ungezwungenen Tonfall recht gut die ernste Stimmungslage der Protagonisten und macht deutlich, dass selbst die verfahrenste Beziehung durch Verständnis und Toleranz besser werden kann. Passende schwarz-weiß-Zeichnungen fangen die Situationen lebensnah ein.
Ein Buch mit Tiefgang, das Kinder wie Eltern zu eigenen Gedankenspielen animiert. Für jede Bibliothek ein riesiger Gewinn. Ab 8.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Mebs, Gudrun Westphal, Cathrina
Mebs, Gudrun:
Ferien nur mit Papa / Gudrun Mebs. Ill. von Catharina Westphal. - Frankfurt : Sauerländer, 2019. - 137 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-7373-5547-6 geb. : EUR 12.00
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Meb - Buch