Martin Luther, Theologe und Augustinermönch, wird während seines Aufenthalts bei Kaiser Karl V.in Worms beschuldigt, zwei Menschen ermordet zu haben und versucht sich auf abenteuerliche Weise von diesem Verdacht zu befreien.
Rezension
Dieser Krimi führt seine Leserschaft gekonnt und sehr originell gestaltet in die Apriltage 1521 nach Worms; hier soll der Reformator seine Thesen vor dem Kaiser und den Vertretern des Heiligen Römischen Reiches öffentlich widerrufen. Das Autorenpaar lässt den unter Acht und Bann stehenden Mann aus Wittenberg Teil eines gemeinen Mordkomplotts werden. Mit einem Mitbruder des Ordens und anderen sachkundigen Begleitern aus Thüringen gelingt es auf aufregende Art und Weise diesen Anschlag und die sich daraus ergebenden persönlichen Beschuldigungen zu entgehen; er kann seinen Weg, nun als Junker Jörg auf die Wartburg fortsetzen. Die Reformation nimmt ihren Lauf. Dieser Kriminalroman im Jubiläumsjahr der Reformation schafft in seiner sehr gelungenen Verbindung von fantastischem und wirklichen Geschehen und bringt eine Sicht auf Martin Luther, die den aufmerksamen Theologen und sympathischen Mann als kombinationsreichen Detektiv an den Tag, der zusammen mit seinem tapferen Mitbruder Johannes Petzensteiner diesen Fall angeht. Eigentlich ist ja dieser Bruder Mittelpunkt dieses aufregenden Geschehens, das die Menschen der Stadt Worms, die damaligen Akteure und nicht zuletzt die Eigenarten und theologischen Grunderkenntnisse Martin Luthers gekonnt verbindet. Fakten und Fiktionen verschmelzen, aber ist nicht so das ganze reformatorische Geschehen?
Dieser Reformationskrimi könnte im Jubeljahr 2017 den Blick auf Martin Luther und das Geschehen in Worms aus einer neuen Sicht schärfenRezensent: Kurt Triebel
Personen: Eckoldt, Matthias
Eckoldt, Matthias:
Freies Geleit für Martin Luther : Historischer Krimi / Matthias Eckoldt u. Tatjana Rese. - Hamburg : Acabus, 2017. - 219 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86282-485-4 kt. : EUR 13.00
Buch