Portrait der faszinierenden Widerstandskämpferin Freya von Moltke (1911-2010).
Rezension
Als Freya mit fast 99 Jahren stirbt, blickt sie auf "ein volles, reiches Leben" zurück: 1931 heiratet sie Helmuth James von Moltke und führt das Gut seiner Familie in Schlesien, während er in Berlin als Anwalt tätig ist und sich nach der Machtergreifung Hitlers im Widerstand engagiert. 1940 gründet er, unterstützt von Freya, den "Kreisauer Kreis", der eine gesellschaftliche Neuordnung für die Zeit nach dem Hitlerregime erarbeitet. 1944 wird er verhaftet. In täglichen Briefen bereitet sich das Paar auf seine Hinrichtung vor, die am 23.1.1945 erfolgt. Doch Freya gibt nicht auf, sondern führt sein Werk fort. Zunächst geht sie mit ihren beiden Söhnen nach Südafrika, kehrt dann zurück und folgt später dem einstigen Lehrer Moltkes, Eugen Rosenstock-Huessy, in die USA, wo sie bis zu seinem Tod mit ihm lebt. Nach Ende des Kalten Krieges setzt sie sich für die deutsch-polnische Versöhnung ein. - Frauke Geyken lässt die leidenschaftliche Frau mit dem "unbedingten Willen zur Freude" lebendig werden.
Ein präzise recherchierter, verständlich geschriebener und wichtiger Beitrag zur deutschen Vergangenheitsbewältigung, der in keiner Bücherei fehlen sollte.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Geyken, Frauke
Geyken, Frauke:
Freya von Moltke : Ein Jahrhundertleben 1911-2010 / Frauke Geyken. - 2. Aufl. - München : Beck, 2011. - 287 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-406-61383-8 geb. : EUR 19.95
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch