Fünf Landgänge
Buch

Literarische Reisen durch einen norddeutschen Landstrich ohne touristische Attraktionen.


Rezension

Das Oldenburger Literaturhaus hat fünf deutsche Schriftsteller und Schriftstellerinnen zu einer einwöchigen Reise durch das Oldenburger Flachland eingeladen. Die fünf daraus hervorgegangenen Texte haben nichts mit herkömmlichen Reiseberichten gemein. Sie beschreiben emotionale Befindlichkeiten, die sie mit der oft gesichtslosen Landschaft verknüpfen. "Je unauffälliger eine Gegend ist, desto mehr kann ich ihr abgewinnen à", schreibt Marion Poschmann, die sich als Spezialistin für "fade Orte" vorstellt. Michael Kumpfmüller reist mit seiner krebskranken Freundin, die im Oldenburger Land zu ihrer Ruhe zurückfindet, Judith Hermann hat einen Zeichner mitgenommen, so dass viele Eindrücke visuell und sprachlich zugleich aufgenommen werden. Matthias Politycki problematisiert den Begriff des Provinziellen und Mirko Bonné wendet sich historischen Begebenheiten zu; gleichzeitig ist er derjenige, der am meisten über menschliche Begegnungen und Beobachtungen schreibt.

Monika Eden hat hier ein lesenswertes Projekt angestoßen. Eine Aufmunterung, sich von den ausgetretenen touristischen Wegen auf unbekannte Pfade zu begeben.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Hermann, Judith Bonnné, Mirko

Schlagwörter: Provinz sentimentale Reisen Oldenburger Land

Fünf Landgänge / Hg. von Monika Eden. Mit Beiträgen von Mirko Bonné, Judith Hermann u.a. - Göttingen : Wallstein, 2021. - 171 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-3941-5 kt. : EUR 16.00

Zugangsnummer: 2015/0483
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fün - Buch