Holm versucht sich mit 39 Jahren dem Leben zu stellen. Das ist für ihn nicht ganz leicht, aber verdammt lustig.
Rezension
Es ist nicht so, dass Holm sich nicht wünschen würde, einen Platz in der Geschichte einzunehmen. Die neue Tätigkeit bei einer Unterhaltungsagentur für Alte verspricht einen ersten Schritt aus der Bedeutungslosigkeit. Auch diese Sylvia Röschmann sieht er nach ihrer Begegnung auf einem Reinhard-Mey-Konzert öfter. Und obwohl all dies bereits viele tiefgründige, überallhin abdriftende, innere Holm-Monologe auslöst, denkt er sogar daran, endlich bei seinen Eltern auszuziehen. Holms absurde Weltsicht gewinnt bei der Analyse der gewöhnlichen, oft liebenswürdigen Akteure, bei der Orientierung im Berliner Alltag und bei den großen Fragen des Lebens einen ungeheuren Witz. Kurz darauf ertappt sich der Leser, wie er diese vermeintlich lustige Absurdität wieder hinterfragt. Das führt dazu, dass man immer öfter nicht nur lacht, sondern sich auch in Holm wiedererkennt. Ein Roman, dessen besonderen Humor man wohl teilen muss, der dann aber mehr zu bieten hat, als nur gute Unterhaltung.
Dritter Teil der Holm-Trilogie. Durchaus auch für ältere Jugendliche interessant. Beschäftigt sich aus ungewohnter Perspektive auch mit zentralen christlichen Fragestellungen.Rezensent: Malte Möck
Personen: Keidtel, Matthias
Keidtel, Matthias:
Geht doch! : Ein Holm-Roman / Matthias Keidtel. - München : Manhattan, 2010. - 348 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-54663-3 kt. : EUR 14.95
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