Ulrike ist als kleines Kind entführt worden und nie wieder aufgetaucht. Für ihren Bruder Jürgen ein stetes Trauma, das sein Leben beeinflusst.
Rezension
Jürgen hat seine Schwester Ulrike nie kennen gelernt - aber ihr spurloses Verschwinden hat etwas Gespenstisches für ihn, das ihn nicht loslässt. Auch als er nach der Trennung von Frau und Tochter als Physiotherapeut in einem Wellness-Center arbeitet, verfolgt ihn dieses Trauma. Der einfühlsame und sprachsichere Roman wird dann durch Kurz-Comics ergänzt. Es sind Strips der Zeichnerin Cordula, die in ihren "Ute-Comics" UIrikes Schicksal fiktiv aufgreift. Sie nimmt Kontakt zu Jürgen auf, der nach anfänglicher Distanzierung immer mehr in diese Comic-Welt gerät und selbst zum Mitspieler wird. Diese Comic-Seiten und Skizzen (aus der Hand Daniela Kohls) sind ein wichtiges - und auch nicht anders vermittelbares - Element. In ihrer eigenen Ästhetik demonstrieren sie ihre fiktive Anderswelt innerhalb des Romans, mit dem sie doch inhaltlich (und metaphorisch) so eng verzahnt sind.
Der Roman ist spannend und einfühlsam erzählt. Das (erwachsene) Lesepublikum gewinnt durch die eingebundenen Comics ein besonderes LektüreerlebnisRezensent: Dietrich Grünewald
Personen: Steinaecker, Thomas von
Steinaecker, Thomas von:
Geister : Roman / Thomas von Steinaecker. - Frankfurt am Main : Frankfurter Verl. - Anst., 2008. - 204 S.: Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-627-00150-6 geb. : EUR 19.80
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