Poschmann, Marion
Geistersehen Gedichte
Buch

Gedichte vom Überschwang der Bilder und von dem, was diese Bilder verdecken.


Rezension

Annäherung über das Sichtbare zum Unsichtbaren: der Leere, der Zeit, den Gründen und Abgründen des Ich. Die ganze Welt bietet Marion Poschmann (geb. 1969) ihrem literarischen Ich zur Betrachtung und Beschreibung an. Eine weitgespannte Sicht. Da wird aus der Wahrnehmung der Realität ein Weg beschritten, der sich in "Geistersehen" auch als "Spiegelungen" mitteilt. Ein Lyrikteil ist als "unscharfe Jahreszeiten" betitelt. Die Texte beschwören Bilderinnerungen, die nicht naturalistisch beschrieben sind. Ihnen gelingt "eine Unschärfe um uns wissend, Schwärme / von Vorgängen / die sich ins schwarze Geäst zogen". Marion Poschmann ist im traditionellen Sinne eine "Seherin", in deren Blickfeld sich die intensive Wahrnehmung von Welt über eine Spanne zwischen dem "Nivea-Gefühl" und dem "Selbstpotrait als Innozenz (nach Velásquez)" erstreckt.

Für Lyrikfreunde eine Erfahrung zum Begreifen, dass scheinbar Banales sein eigenes poetisches Geheimnis besitzt, wenn man sich zum "Geistersehen" mitnehmen lässt.

Rezensent: Christine Razum


Personen: Poschmann, Marion

Schlagwörter: Lyrik

Poschmann, Marion:
Geistersehen : Gedichte / Marion Poschmann. - 1. Aufl. - Berlin : Suhrkamp, 2010. - 120 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-42129-1 geb. : EUR 17.80

Zugangsnummer: 0002/7625
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