Ein Bilderbuch über Mobbing und Ausgrenzung in der Schule.
Rezension
Dieses großformatige Bilderbuch kommt mit wenig Text und kurzen Sätzen aus. "Man hat mir meinen Namen geraubt", klagt die Protagonistin, denn für Ihre Mitschüler ist sie nur die Streberin und ein Weichei. Ihre Verzweiflung wächst derart, dass sie zu Hause von ganz oben in den tiefen Innenhof blickt und beinahe der Versuchung erliegt, zu springen. Aber da erscheint ein Namenloser aus dem Nichts und hält sie zurück; "denn nur Vögel können fliegen." Die Illustrationen sind dunkel, fast bedrohlich und mit dicken schwarzen Strichen umrahmt. Alle Kinder tragen Äpfel anstatt Köpfe auf ihren Schultern als Zeichen der Gleichschaltung. Leider gehen Text und Illustrationen nicht konstruktiv auf dieses wichtige Thema und vor allem auf eine eventuelle Hilfestellung ein. Zu fremd und verzaubert wirkt das Schulgebäude, weit weg von einer realen Erfahrung. Die unvermutete Rettung durch einen unsichtbaren, anonymen Helfer, einen "deus ex machina", bietet keinen nachvollziehbaren Ausweg an.
Daher entbehrlich.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Tàssies Weber, Jochen
Tàssies:
Geraubte Namen / Tàssies. Dt. von Jochen Weber. - Birkenwerder : Ed. Bracklo, 2022. - O. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm. - Aus d. Katalan.
ISBN 978-3-946986-15-7 geb. : EUR 22.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Tas - Buch