Brandt, Lars
Gold und Silber Roman
Buch

Eine Künstlergruppe Ende der 1990er Jahre sitzt in Bonn an einem WG-Tisch wie weiland König Artus und seine Ritterrunde.


Rezension

"Ginger wollte in den Wald". So beginnt der Debutroman von Lars Brandt. Ginger heißt eigentlich Ginerva, ist "aunisch, präziös und schamlos ignorant". Rudi, der Ich-Erzähler, liebt sie ohne wenn und aber, wie einst Lancelot Ginerva. Doch leider ist Rudi als Gegenwarts-Lancelot zu schlapp, die Klingel zu hören, als die Angebetete dann endlich bei ihm an der Tür klingelt. Und so wird es der Filmemacher Jarl sein, der das Herz Gingers erobert. - Die moderne Artussage spielt im Künstlermilieu der alten Bonner Republik. Doch zu den Niederungen des wenig sagenhaften Alltags dringt der Text nicht vor, das mystische Fabelreich bleibt im Nebulösen. Der Autor ist vor zwei Jahren einem größerem Publikum durch den kleinen Band "Andenken" bekannt geworden, den Erinnerungen an seinen Vater Willy Brandt. An den Erfolg anzuknüpfen dürfte schwer werden.

Gemeindebüchereien mit ambitionierten Lesern empfohlen.

Rezensent: Dagmar Paffenholz


Personen: Brandt, Lars

Schlagwörter: Liebe Bonner Republik Artussage Künstlerroman

Brandt, Lars:
Gold und Silber : Roman / Lars Brandt. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2008. - 302 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-23032-3 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/3524
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch