Wie weit dürfen Wissenschaftler in der Genforschung gehen? Ist alles erlaubt, nur weil wir es können? Dürfen wir Menschen wirklich "Gott spielen"?
Rezension
In den "Supermarkt der Gentechnik" hat sich der Journalist Stefan Rehder begeben. Anhand vieler Beispiele gewährt er einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich durch den Forschungswettlauf der vergangenen Jahre eröffnet haben. Das Bild, was sich ergibt, zeichnet er als erschreckend. "Unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit ist aus unserer Welt ein gigantisches Labor geworden. Hinter seinen verschlossenen Türen gerät der Mensch immer öfter selbst zum Forschungsgegenstand." Während einige Folgen dieses Prozesses schon jetzt sichtbar seien - nach Geschlecht selektierte Retortenbabys, genetisch optimierte Designerbabys oder Kinder als Zellspender für kranke Geschwister - drohten mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms weitere Optionen wie Klonbabys als genetische Doppelgänger ihrer Erbgutspender. Seit 15 Jahren verfolgt der Publizist Rehder die wissenschaftliche Entwicklung der Biomedizin, analysiert und kommentiert die nationale und internationale Biopolitik für verschiedene Medien. Doch er beschreibt nicht nur, er bezieht klar Stellung. Rehder nimmt den Lesern ihren Wissenschaftsglauben und fordert verantwortungsbewusstes Handeln. - Ein Warnruf, der hoffentlich auch gehört wird!
Allen Büchereien mit erwachsenen kritischen LeserInnen sehr empfohlen.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Rehder, Stefan
Rehder, Stefan:
Gott spielen : Im Supermarkt der Gentechnik / Stefan Rehder. - 1. Aufl. - München : Pattloch, 2007. - 239 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-629-02176-2 kt. : EUR 16.95
Allgemeine Biologie (auch Ökologie) - Buch