Verhulst, Dimitri
Gottverdammte Tage auf einem gottverdammten Planeten Eine Beschwerde-Sammlung
Buch

Ein polemischer Überblick über die Geschichte der Menschheit.


Rezension

Man wird gegen die Beschwerde des flämischen Schriftstellers Dimitri Verhulst verschiedene Einwände erheben können: Dass er vereinfacht. Dass er zur großen Gruppe der Kulturpessimisten zählt. Dass das, was er schreibt, weder Dichtung noch Wissenschaft ist. Stimmt alles. Trotzdem hat er Recht. Verhulst reduziert den Menschen auf seine Grundbedürfnisse. Und damit macht er ihn zu einem gewöhnlichen Tier. Der einzige Unterschied: Es, so Verhulst, gebraucht auch noch sein Gehirn. Damit stellt er im Grunde nur Unfug an. Er erfindet eine zweite Wirklichkeit, zu der auch die Götter und Religionen gehören, und all das nur, um zu herrschen oder Herrschaftsvarianten zu erfinden, die die gewöhnlichen Methoden ersetzen. Das macht ihn erfolgreich, vor allem weil er sich exponentiell vermehrt. Keine Krise kann dem Menschen wirklich etwas anhaben, weder die Pest noch die Atombombe. Seine Zahl nimmt zu. Und damit die Zahl anderer Arten ab. Was soll man vor diesem Hintergrund unter Humanität verstehen?

Verhulsts Beschwerde ist eine Herausforderung an alle, die jemals über Ethik, Religion, ja auch über Literatur nachgedacht haben. Man sollte sich ihr stellen.

Rezensent: Matthias Gröbel


Personen: Verhulst, Dimitri

Schlagwörter: Evolution Umwelt Zivilisationskritik

Verhulst, Dimitri:
Gottverdammte Tage auf einem gottverdammten Planeten : Eine Beschwerde-Sammlung / Dimitri Verhulst. Dt. von Rainer Kersten. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2010. - 159 S. ; 19 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-630-62176-0 kt. : EUR 8.00

Zugangsnummer: 0002/6952
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