Persönliche Erfahrungen aus einer Kindheit bei den Zeugen Jehovas und sachliche Auseinandersetzung damit.
Rezension
Anouk berichtet alles über diese "einzig wahre Religion", in die er hineingeboren wurde. Er setzt sich auseinander mit Thesen und Argumenten der "Zeugen" und der "Leitenden Körperschaft" und rhetorisch geschult widerlegt er diese (zahlreiche Zitate und über 40 Seiten Quellenangaben!). Er erzählt aus seiner Perspektive von seinem begeisterten Kindereifer bis zum Vermissen der Möglichkeit der freien Entfaltung der Persönlichkeit. Dabei schafft er den Spagat, gleichzeitig sachlich informativ aus diesem "Schwarzweißuniversum" zu berichten: von Gesprächseinstiegsstrategien an der Haustür über Predigtdienst, Hierarchie-Aufbau bis zu Umgang mit Homosexualität, Weihnachten und Klassenfahrt. Seinem Ausstieg/Ausschluss folgte ein schwieriges Zurechtfinden in einer ihm fremden Welt, mit einem zerstörten Grundvertrauen. Die mehr als 500 Seiten geben einen umfassenden grundlegenden Einblick, sind sachlich, dennoch unterhaltend und dabei auch locker geschrieben.
Empfohlen und geeignet ab 15 Jahren (Textmenge und Verständnis); einsetzbar auch für Gesprächskreise und Referate.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Anouk, Misha
Anouk, Misha:
Goodbye Jehova! : Wie ich die bekannteste Sekte der Welt verließ / Misha Anouk. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2014. - 542 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-499-62891-7 kt. : EUR 9.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch