Hein, Christoph
Guldenberg Roman
Buch

Das Alltagsleben der Stadt Guldenberg gerät durcheinander, als dort eine Gruppe junger Flüchtlinge untergebracht wird.


Rezension

Christoph Hein erzählt in seinem Porträt der ostdeutschen Stadt Guldenberg von der Aufregung, die die Bewohner erfasst, als ein Bus mit minderjährigen Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan ankommt. Gerüchte und Vorurteile schaukeln sich auf zu Fremdenhass, dem nur der Bürgermeister des Ortes und die Betreuerinnen des Heims widerstehen. Als es schließlich zu einem Brandanschlag kommt, wird die Unterkunft im alten Seglerheim geschlossen, die Jugendlichen auf andere Orte verteilt. In der realistisch anmutenden Schilderung kommt einem vieles bekannt vor. Interessant sind die Verweise auf die beruflichen und politischen Hintergründe einzelner Personen aus der Zeit vor der Wende und die Mechanismen in einem ostdeutschen Ort. Doch hätte man sich gewünscht, dass der Autor seinen handelnden Personen mehr Tiefe und eine ausführlichere Charakterisierung gegeben hätte. Dennoch gelingt Hein, dem Chronisten deutscher Geschichte, das interessant zu lesende Stimmungsbild einer Stadt.

Eine interessante Skizze der Menschen in einer ostdeutschen Provinzstadt, denen man die Auswirkungen des Lebens in der DDR anmerkt.

Rezensent: Wilfried Arnold


Personen: Hein, Christoph

Schlagwörter: Flüchtlinge Fremdenhass Ostdeutsche Provinz

Hein, Christoph:
Guldenberg : Roman / Christoph Hein. - Berlin : Suhrkamp, 2021. - 284 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-42985-3 geb. : EUR 23.00

Zugangsnummer: 2015/0449
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Hei - Buch