Sandén, Mårten
Haus ohne Spiegel
Buch

Die Großmutter liegt im Sterben, und alle sind im alten Haus. Da entdecken die Kinder ein verborgenes Zimmer ...


Rezension

Eine bedrückte Stimmung herrscht in der Familie, und nicht nur wegen Henrietta, der sterbenden Großmutter oben unter dem Dach; es ist eher so als wären sie alle mehr tot als lebendig, gefangen in einer großen Wolke von Traurigkeit und gegenseitiger Abneigung. Während der Vater bei seiner Mutter wacht, entdecken die Kinder in einem Schrank eine gespiegelte Wirklichkeit, in der sie Hetty treffen (ihre Großmutter als Kind) - lange vor dem schrecklichen Ereignis, dem Tod eines kleinen Jungen, das seine Schatten immer noch wirft und das schwierige Zusammenleben der Familienmitglieder bestimmt. Manches bleibt irrational, ja unverständlich, will vom Leser eher erfühlt als verstanden werden. Ein fantastisch-fantasievolles und philosophisches Buch, das den Leser mit seiner unwirklichen Wirklichkeit wie ein Traum fasziniert und das in einer extrem spannenden Geschichte eine kindgerechte und trostreiche Auseinandersetzung mit Tod und Trauer bietet, die es für Groß und Klein zu bewältigen gilt.

Vor allem einsetzbar in Familien oder Kindergruppen nach dem Verlust eines Nahestehenden. Auch von erwachsenen Lesern mit großem Gewinn zu lesen - in jeder Hinsicht hilfreich!

Rezensent: Astrid van Nahl


Personen: Sandén, Marten

Schlagwörter: Familie Tod Fantastik Trauerbewältigung

Sandén, Mårten:
Haus ohne Spiegel / Mårten Sandén. Dt. von Birgitta Kicherer. Ill. von Cornelia Haas. - Frankfurt : Sauerländer, 2019. - 139 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-7373-5464-6 geb. : EUR 12.00

Zugangsnummer: 2014/7790
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 San - Buch