Kolbe, Uwe
Heimliche Feste Gedichte
Buch

Gut 60 neue Gedichte.


Rezension

In acht Gruppen ist der Text gegliedert, dessen Titel der Berliner Lyriker sich bei Goethe geliehen hat (IV. Rom. Elegie). Dem Gesamtzyklus liegt der Verlauf einer Reise zugrunde. Der Dichter ist unterwegs in die Südpfalz, bummelt durch Heidelberg, weilt in Thrakien, besucht Sofia, lässt sich von Orten beeindrucken, aufhalten, verzaubern. Schließlich führt der Weg nach Norden, und er findet auf der letzten Station wirkliche Heimat "in Büchern, in Preußen". In der Gruppe Thrakien verbinden sich anschauliche Szenen mit Poetik zu anrührenden Texten. Die erste Gruppe - überschrieben "Saylor's Home" - mit 10 Gedichten, in denen das Segelmotiv variiert wird, erschließt sich leicht, beginnt voller Hoffnung, doch bereits in Texten der zweiten Gruppe wird der Ton elegischer, und in der Folge ist immer wieder leichte Trauer spürbar. Ein Beispiel dafür präsentiert der Schutzumschlag mit der zweiten Strophe aus dem Gedicht "Vielleicht", die so endet: "Vielleicht verlieren wir einander,/ nur weil die Göttin, die uns gut will, niest."

Für Freunde moderner Lyrik.

Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck


Personen: Kolbe, Uwe

Schlagwörter: Lyrik

Kolbe, Uwe:
Heimliche Feste : Gedichte / Uwe Kolbe. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2008. - 103 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-41953-3 geb. : EUR 16.80

Zugangsnummer: 0002/3344
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch