Kuhn, Kevin
Hikikomori Roman
Buch

Tim wird nicht zum Abitur zugelassen und geht in ein selbst gewähltes Exil: sein eigenes Zimmer.


Rezension

Hikikomori, das steht in Japan für eine Verhaltensweise, deren Grund vor allem im Schulsystem gesucht wird: Großer Leistungsdruck macht Jugendliche zunächst zu Schulschwänzern und dann zu Einsiedlern. Hikikomori, das sind Menschen, die sich auf unbestimmte Zeit in ihrem Zimmer einschließen und jeden Kontakt zur Außenwelt zu vermeiden suchen. Der Protagonist dieses außergewöhnlichen Romans ist so einer: Nicht zum Abitur zugelassen, zieht er sich völlig von Familie und Freunden zurück. Klingt simpel, ist es aber nicht. Denn Kevin Kuhn macht daraus in seinem Debütroman eine literarische Komposition, die so großartig geschrieben ist, dass sie berührt, ängstigt, auch mal kalt lässt, immer nah an ihrem Protagonisten und dennoch nicht kitschig und niemals platt. Ein literarisch und psychologisch hoch spannendes Werk mit gesellschaftlicher Relevanz. Und eine der größten Entdeckungen des Literaturjahres 2012!

Ein Geheimtipp, der in keiner Bücherei fehlen sollte. Besonders gut für junge Erwachsene und Leser/innen bis 40 Jahren geeignet.

Rezensent: Marcel Lorenz


Personen: Kuhn, Kevin

Schlagwörter: Familie Erwachsenwerden

Kuhn, Kevin:
Hikikomori : Roman / Kevin Kuhn. - Berlin : Berlin Verl., 2012. - 223 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8270-1116-9 kt. : EUR 14.99

Zugangsnummer: 0003/0999
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch