Die schwere Erkrankung des früheren Kommilitonen Rüdiger führt den 50jährigen Klaus auf eine Reise in die Vergangenheit.
Rezension
Eine Email seines Studienfreundes erreicht den Lehrer Klaus Wiesenbach, als gerade seine bisherigen Lebensbewältigungsstrategien (Alkohol, Selbsttäuschung) nicht mehr greifen. So kommt ihm die Bitte des todkranken Rüdiger ganz recht, die Weggefährten von vor über 25 Jahren aufzusuchen, um sie über den Zustand des Freundes persönlich zu informieren. Für Klaus wird diese Reise ein Trip in die eigene Vergangenheit. Verschiedene Begegnungen, nicht zuletzt mit der um zwanzig Jahre jüngeren Annemarie, bringen ihn dazu, entscheidende Lebensphasen neu zu bedenken. Vor allem Rüdigers Emails aus dem Hospiz ermutigen ihn, sich begangene Fehler einzugestehen, diese hinter sich zu lassen und im Heute zu leben.- Die Geschichte besticht durch ihre Mischung aus Roadtrip, Analyse einer Midlife-Crisis sowie dem kaleidoskopischen Bild einer Generation, die geprägt von politischen Idealen der 70er Jahre aufgebrochen ist in ein Leben relativer Sicherheit und Wohlstands und sich darin teilweise verloren hat.
Eine Geschichte aus der Generation der Baby-Boomer, empfehlenswert aber auch darüber hinaus. Realitätsnah, emotional berührend, aber nicht kitschig, am Ende leise hoffnungsvoll.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Meemken, Heiner
Meemken, Heiner:
Himmelrot : Roman / Heiner Meemken. - München : Knaur, 2015. - 331 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-426-51437-5 kt. : EUR 9.99
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