Winters, Michelle
Ich bin ein Laster Roman
Buch

Sie erwartet, dass er eine Überraschung zum 20. Hochzeitstag vorbereitet. Doch dann verschwindet er. Ein Rätsel.


Rezension

Kaum vorstellbar, dass der langjährige Partner von einem Ausflug nicht zurückkehrt. So geschieht es in Michelle Winters Roman-Debüt "Ich bin ein Laster". Das nicht ganz billige Auto von Agathes Mann Réjeans wird mit offener Wagentür verlassen vorgefunden. Nach 20 langen Ehejahren bleibt der bis dahin stets verlässliche Hüne verschwunden. Seine Frau Agathe muss sich neu einrichten. Das gelingt ihr relativ erfolgreich. Doch was tun, wenn der Vermisste unerwartet zurückkehrt? Was sich anlässt wie ein Krimi entpuppt sich als Emanzipationsgeschichte. Wie kommt Agathe nach der langen Ehe klar mit der Möglichkeit zur eigenen Entscheidung? Welche Musik wird künftig ihr Leben bestimmen? Welcher Mann soll dazu gehören? In der Frage, wie Agathe ihren Aufbruch gestaltet, spielt auch das Mit- oder Gegeneinander von anglo- und frankophoner Kultur eine Rolle. Réjean spricht nur Französisch, Englisch ist die Muttersprache seines Freundes. Ein Rätsel bleibt der durchaus zweideutige Titel.

Gut durchkonstruiert ist das Buch "Ich bin ein Laster". So eignet es sich nicht nur zur Abendunterhaltung. Literaturinteressierte können es genau analysieren. Vielleicht kommen sie dann auch hinter den Sinn des Titels, der dem Leser Rätsel aufgibt.

Rezensent: Ute Lawrenz


Serie / Reihe: SALTO Nr. 253

Personen: Winters, Michelle

Schlagwörter: Verständnis Ehe Emanzipation

Winters, Michelle:
Ich bin ein Laster : Roman / Michelle Winters. Dt. von Barbara Schaden. - Berlin : Wagenbach, 2020. - 138 S. ; 21 cm. - (SALTO Nr. 253). - Aus d. kanad. Engl.
ISBN 978-3-8031-1352-8 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/8973
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Win - Buch