Cornelsen, Claudia
Ich. Bin. Eine. Möderin. Roman
Buch

Roman um eine Familientragödie


Rezension

Tereza, eine junge Frau, befindet sich seit 13 Jahren in einer psychiatrischen Klinik. Sie soll ihren Zwillingsbruder Gideon erschossen haben. Immer wieder ihre Unschuld beteuernd und auf die Mutter als Mörderin hinweisend, wird sie als Schizophrene abgestempelt. Rückblickend wird der ganz normale Wahnsinn einer bürgerlichen Familie dargestellt. Äußerlich mangelt es den Heranwachsenden an Nichts: Ballett, Reiten, Geige spielen, ein großes Haus mit Garten, Au-pair Mädchen, Nachhilfeunterricht für den an-scheinend schulisch schlechteren Jungen. Hinter der Fassade sieht es jedoch anders aus: die Erziehung (insbesondere die der Mutter) zeichnet sich aus durch Kälte, Lieblosigkeit, Ignoranz und mangelndem Verständnis für die Kinder. Selbst als das Ungeheuerliche geschieht, ein Miss-brauch an den Geschwistern, vertrauen sich die Jugendlichen ihren Eltern nicht an. Der Vater, sehr mit sich selbst und seiner nächsten, sehr viel jüngeren Frau beschäftigt, tritt kaum in Erschei-nug. Die Tragödie nimm ihren Lauf.

Die Autorin hat eine abstruse Geschichte konstru- iert: den Alltag in einer Familie mit frustrierten Teilnehmern auf allen Ebenen. Sehr bemüht und Geradezu krampfhaft wirken die Ausflüge in die griechische Mythologie. Befremdlich und nahezu unverständlich ist der Brief am Ende des Romans (Fiktion oder Realität?). Nicht zu empfehlen!

Rezensent: Ingeborg Vogt


Personen: Cornelsen, Claudia

Schlagwörter: Missbrauch Tragödie Ignoranz

Cornelsen, Claudia:
Ich. Bin. Eine. Möderin. : Roman / Claudia Cornelsen. - Zürich : Atrium, 2008. - 350 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-85535-080-3 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/4469
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch