Ich bin ganz, ganz tot, in vier Wochen Bettel- und Brandbriefe berühmter Schriftsteller
Buch

29 Bittbriefe weltberühmter Autoren, wie Strindberg, Fontane, Schiller und Edgar Allan Poe.


Rezension

Dass die Schriftstellerei den Verfassern bisweilen Ruhm, aber nicht immer Reichtum einträgt, dürfte sich herumgesprochen haben. Was macht nun so ein kluger Kopf, wenn ihm finanziell das Wasser bis zum Hals steht, wenn er Miete, Arztbehandlungen, nicht mal mehr sein tägliches Brot bezahlen kann? Richtig! Wie jedermann versucht er sich das Geld zu leihen. Doch vielen der klammen Poeten standen Banken mit ihren verlockenden Angeboten nicht zur Verfügung oder sie galten, aufgrund ihrer desolaten Einkommensverhältnisse, als nicht kreditwürdig. Also schrieben sie (Bettel-)Briefe, an Freunde, Eltern, Mäzene, Verleger, erfolgreichere Kollegen und an hoch gestellte Persönlichkeiten in Ämtern und Würden. "Rette mich ein letztes Mal", schrieb Dostojewski an seinen Bruder. Uwe Johnson fand "kaum noch die Kraft, unter Brücken zu schlafen". Um ein "hübsches Wurstrestchen" ersuchte Robert Walser. Nicht allen Bitten dieser berühmten Männer konnte entsprochen werden.

Eine sorgfältig erstellte Briefsammlung voll Witz und Sarkasmus, heuchlerischer Fügsamkeit und mitunter bestürzender Selbsterniedrigung. Mit erläuternden Kommentaren der Herausgeberin.

Rezensent: Johann Ebend


Schlagwörter: Literatur Autor Briefe

Ich bin ganz, ganz tot, in vier Wochen : Bettel- und Brandbriefe berühmter Schriftsteller. - Überarb. und erw. Neuausg. - Berlin : Autorenhaus, 2006. - 212 S.; 21 cm
ISBN 978-3-86671-009-2 kt. : EUR 12.80

Zugangsnummer: 0000/0192
Biographie, Briefe, Tagebücher - Signatur: B Ich - Buch