Identitätsprobleme nach dem Zerfall der Sowjetunion für einen in St. Petersburg lebenden gebürtigen Tschetschenen.
Rezension
Als Sohn einer russischen Mutter und eines tschetschenischen Vaters wurde der Autor 1973 in der damals zur Sowjetunion gehörenden heutigen tschetschenischen Republik geboren, wo er aufwuchs und die Schule besuchte. Seine Ausbildung machte er in Moskau und St. Petersburg, wo er seit vielen Jahren lebt. Durch die zwischen Russland und der tschetschenischen Republik ausgetragenen kriegerischen Auseineindersetzungen wurde er plötzlich zum Feind, zum Kollaborateur und Spion. Ein Teil seiner Familiel lebt in der alten Heimat, ist sehr direkt von den kriegerischen Angriff betroffen. So führen die 'Gedächtnisfäden' immer wieder zum Kriegsgeschehen, doch die Erinnerungen gehen auch zurück in die Kindheit, erzählen vom Zauber der Landschaft, den Vöglen, den Blumen, den Bergen und den tschetschenischen Menschen, ihren Traditionen, ihrem Stolz, ihren Ängsten und Hoffnungen.
Erst durch die Gründung der tschetschenischen Republik nach dem Zerfall der Sowjetunion stellt sich für den Autor die Frage nach den eigenen Wurzeln. Mit zauberhaft poetischem Blick bekennt er sich zu seiner Heimat vor der mächtigen Kulisse der kaukasischen Berge.Rezensent: Halgard Kuhn
Serie / Reihe: Aus aller Welt
Personen: Sadulajew, German
Sadulajew, German:
Ich bin Tschetschene / German Sadulajew. Dt. von Franziska Zwerg. - 1. Aufl. - Zürich : Ammann, 2009. - 155 S. ; 21 cm. - (Aus aller Welt ; Bd. 136). - Aus d. Russ.
ISBN 978-3-250-60136-4 geb. : EUR 17.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch