Harmange, Pauline
Ich muss darüber sprechen Die Geschichte meines Schwangerschaftsabbruchs
Buch

Die Autorin hat abgetrieben und beschreibt die komplexe Erfahrung individuell und gesellschaftsploitisch relevant.


Rezension

Mit 23 und Spirale, in prekärer Lage wird die Autorin 2018 ungewollt schwanger. Sie beschreibt anschaulich und nachvollziehbar, was in ihr vorgeht. Im Rahmen des Trauerprozesses findet sie die Kraft zur Darstellung ihres persönlichen Umgangs sowie zur Auseinandersetzung mit statistischen Befunden, abstrahierenden Theorien und den Erfahrungsberichten ihres Umfelds. Die aus französischer Perspektive genannten Befunde werden - gut gelöst! - in Fußnoten mit den deutschen angereichert. Die Infragestellung gängiger Diskurse gelingt überzeugend. Das Bändchen ist schmal, thematisch sinnvoll in abgegrenzte Kapitel aufgeteilt, gut lesbar und geht einer/m nahe. Mutig, beherzt, unprätentiös und in kritischer Selbstdistanz schreibt die Autorin sich von der Seele, was gesagt werden muss. Ausgewählte Literatur und die aussagekräftigen Quellen ergänzen den Band um weitere Hinweise auf lesenswerte Literatur wie wissenschaftliche Zugänge zum Thema.

Für alle, die sich - mit anderen Menschen - über Frausein in der modernen Gesellschaft auseinandersetzen wollen; ebenso für alle, die eine Identifikation suchen oder eine neue, bereichernde Perspektive kennenlernen wollen.

Rezensent: Frauke Thees


Personen: Denis, Nicola Harmange, Pauline

Schlagwörter: Frau Gesellschaft Feminismus Abtreibung

Harmange, Pauline:
Ich muss darüber sprechen : Die Geschichte meines Schwangerschaftsabbruchs / Pauline Harmange. Dt. von Nicola Denis. - Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2023. - 127 S. ; 17 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-499-01156-6 geb. : EUR 12.00

Zugangsnummer: 2015/2842
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Har - Buch